Es sind verschiedene Arten der Radiotherapie verfügbar.
Die Fortschritte von Behandlung und unterstützender Technologie ermöglichen eine Präzision im Millimeterbereich.
Dadurch wird eine minimale Belastung des umgebenden gesunden Gewebes erreicht. Die Wahl der Bestrahlungsart ist
abhängig von der Tumorart und Lokalisation. Ihr Radio-Onkologe wird die für Sie am besten geeignete Therapie
besprechen.
Bei der intensitätsmodulierten Strahlentherapie (Abk.: IMRT) werden die Strahlenbündel so geformt, dass unterschiedliche Anteile des bestrahlten Gebietes mit unterschiedlichen Strahlendosen behandelt werden. Durch diese Dosisvariation werden angrenzende gesunde Organe geringer belastet, so dass akute und späte Strahlennebenwirkungen reduziert werden. Die IMRT ist besonders in der Nähe von wichtigen Strukturen und Organen effektiv.
Die bildgeführte Strahlentherapie (Abk.engl.: IGRT) kombiniert den Linearbeschleuniger mit einem Computertomographen. Bilder werden Sekunden vor Beginn der Bestrahlung aufgenommen; dies erlaubt uns die genaue Kontrolle der Bestrahlungsposition. Die IGRT ist wertvoll, da Tumore ihre Form, Größe und Position während der Behandlung verändern können. Die IGRT ermöglicht uns rasche Anpassungen an diese Veränderungen, so dass die millimetergenaue Präzision erhalten bleibt.
Brachytherapie (griechisch βραχύς (brachy) - kurz, nah'), auch interne Strahlentherapie, Therapie mit umschlossenen Strahlenquellen oder Kurzdistanztherapie, ist eine Form der Strahlentherapie, bei der eine umschlossene Strahlenquelle innerhalb oder in unmittelbarer Nähe des zu bestrahlenden Gebietes im Körper platziert wird. Eine typische Applikationsmethode ist das Nachladeverfahren oder „Afterloading“. Dabei wird die Strahlenquelle über spezielle Applikatoren für genau berechnete Zeiten in die unmittelbare Nähe des Tumors geführt.
RapidArc oder Volume Modulated Arc Therapy (Abk.: VMAT) stellen eine besonders schnelle Form der IMRT dar. Die Technik nutzt 3D-Bild-Techniken zur Maximierung der Strahlendosis im Tumor und Minimierung der Dosis im umgebenden gesunden Gewebe. Dabei führt das Strahlentherapiegerät einen oder eine Kombination von mehreren Bögen um das Zielgebiet. Die Strahlendosis pro Zeit und die Bewegung von Kollimator und Leafs werden unabhängig voneinander kontrolliert. RapidArc/VMAT-Techniken sind deutlich schneller als andere Bestrahlungstypen.
Die stereotaktische Radiotherapie (Abk. engl.: SBRT, SRS) nutzt eine Vielzahl von Hochdosis-Strahlenbündeln. Da in der Regel Frühstadien von Tumoren oder einzelne Metastasen mit begrenzter Größe von wenigen Zentimetern behandelt werden, reichen in der Kombination mit der IGRT wenige Behandlungen (typischerweise <10) aus. Es ist eine effektive Alternative zu invasiven chirurgischen Verfahren, insbesondere für Patienten mit Begleiterkrankungen, welche eine Narkose erschweren, oder bei besonderen Tumorlokalisationen. Die Behandlung kann in der Regel ambulant durchgeführt werden.
Die Atemsteuerung („Gating“) synchronisiert die Bestrahlung mit der Atmung (der Atemkurve) des Patienten. Das bedeutet, dass die Bestrahlung nur während definierter Atempositionen (z.B. tiefe Eintamung) oder während bestimmter Atemphasen erfolgt. Die Technik nutzt Laserkameras, welche die Körperoberfläche kontinuierlich während der Bestrahlung abtasten. Über eine Software-Schnittstelle kann die Atemkurve mit der Planungs-Computertomographie synchronisiert werden (4D-CT). Durch diese Techniken können hochpräzise Bestrahlungspläne für atembewegliche Tumor erstellt werden. Bestimmte Atempositionen werden zur Schonung wichtiger Organe (Herz) verwendet.
Schon seit vielen Jahrzehnten ist die entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung einer sehr niedrig dosierten Röntgenstrahlung bekannt. Synonym werden die Bezeichnungen (Röntgen-)Reizbestrahlung, (Röntgen-)Tiefenbestrahlung, (Röntgen-)Tiefentherapie sowie Entzündungsbestrahlung gebraucht. Im Labor hatte die niedrig dosierte Strahlentherapie Auswirkungen auf die zelluläre Immunreaktion (Apoptose von Lymphozyten, verminderte Aktivität von entzündlich aktivierten Makrophagen und Endothelzellen). Ab rund 12 Gy wurde auch die Aktivität von Fibroblasten gebremst, was die Hemmung von überschießender Narbenbildung erklären kann.
Zentrum für Strahlentherapie
und Radioonkologie
Belegklinik am St. Agnes - Hospital
Barloer Weg 125
46397 Bocholt
Tel. +49 (0)2871.24 654 0
Fax +49 (0)2871.24 654 20
zentrum@strahlentherapie-bocholt.de
Ansprechpartner
Dr. med. Michael Glag
Dr. med. Eckehard Horst
Dr. med. Britta Kuehl
Dr. med. Dipl. Phys. Steffen Barczyk
Sprechzeiten:
Montag bis Freitag 8.00 – 17.00 Uhr
und nach Vereinbarung